17. Januar 2024

Vier TBV-Spieler kämpfen sich in EM-Hauptrunde

Die Handball-Europameisterschaft ist in vollem Gange und auch vier Lemgoer Spieler sind nach dem Ende der Vorrunde weiter dabei. Sowohl Bobby Schagen, Niels Versteijnen und Thomas Houtepen konnten sich mit der Niederlande für die Hauptrunde qualifizieren, als auch Lukas Hutecek mit Österreich. Das Turnier bereits beendet ist nach den ersten drei Spielen hingegen für Samuel Zehnder und die Schweiz.

Zehnders Schweiz überzeugt nur gegen Frankreich

In Gruppe A mit Deutschland, Frankreich und Nordmazedonien durfte sich die Schweiz lediglich Außenseiterchancen ausrechnen. Doch mit dem Verlauf der Vorrunde können die Eidgenossen nicht zufrieden sein. Beim Weltrekordspiel gegen Deutschland erwischten Zehnder und Co. vor 53.586 Zuschauern in der Düsseldorfer Merkur-Arena einen rabenschwarzen Tag und unterlagen dem DHB-Team deutlich mit 27:14. Im zweiten Vorrundenspiel zeigten sich die Schweizer hingegen stark formverbessert und konnten dem amtierenden Olympiasieger Frankreich ein 26:26-Unentschieden abringen. Diese Leistung konnten Zehnder und Co. im letzten Vorrundenspiel gegen Nordmazedonien jedoch nicht bestätigen und unterlagen mit 27:29.

Entsprechend enttäuscht fiel das Turnier-Resümee von Zehnder aus: „Wir wollten mit einem Sieg gegen Nordmazedonien zumindest die theoretische Chance auf ein Weiterkommen sichern. Das ist uns leider nicht gelungen. Gegen Deutschland haben wir in der Offensive deutlich zu wenig gezeigt und auch gegen Nordmazedonien haben wir in der ersten Halbzeit zu wenig Tore erzielt. Wir waren nicht auf dem Level, auf dem wir eigentlich sein könnten. Das wird bei einer EM eiskalt bestraft. Alles in allem war das Turnier eine riesige Erfahrung und unser klares Ziel ist es, das nächste Mal noch stärker zurückzukommen“, so der TBV-Linksaußen.

Niederländer bezahlen Hauptrunden-Einzug teuer

Mit zwei Siegen gegen Georgien (34:29) und Bosnien-Herzegowina (36:20) sowie einer knappen Niederlage gegen Titelverteidiger Schweden (28:29) haben sich Schagen, Versteijnen, Houtepen und die Niederlande für die EM-Hauptrunde qualifiziert. Im letzten Spiel gegen Schweden verpassten die Niederländer nicht nur knapp einen Punktgewinn, sondern mussten auch den Verlust ihres Kreisläufers Samir Benghanem verkraften, welcher sich einen Kreuzbandriss zuzog. Nun treffen die Niederländer in Hauptrunden-Gruppe 2 in der Hamburger Barclays-Arena auf Dänemark, Norwegen, Slowenien und Portugal.

„Vor dem Spiel gegen Schweden wären wir wahrscheinlich mit so einem engen Ausgang zufrieden gewesen. Nun ist es unfassbar schade und bitter, dass wir hier ohne Punkt aus der Begegnung gehen. Am Ende werfen wir fünf Minuten kein Tor, da hätten wir sicherlich mehr rausholen können. Nun wird eine Halbfinal-Teilnahme schwer, aber unser Ziel bleibt natürlich eine bestmögliche Platzierung. Dafür werden wir in der Hauptrunde weiterhin alles geben!”, gibt sich TBV-Rückraumspieler Versteijnen kämpferisch.

Hutecek und Österreich werfen Turnierfavoriten raus

Ebenfalls nur Außenseiterchancen durften sich die Österreicher vor dem Turnierstart in der starken Gruppe B mit Spanien, Kroatien und Rumänien machen. Doch Hutecek und Co. überzeugten nicht nur gegen Rumänien (31:24), sondern auch gegen die favorisierten Kroaten (28:28) und Spanier (33:33). Das Unentschieden gegen Spanien bedeutete zeitgleich das Turnieraus für die als Titelkandidat gehandelten Spanier. Nun treffen der Lemgoer Spielmacher und Österreich in der Kölner Lanxess Arena auf Deutschland, Ungarn, Island und Frankreich.

„Das waren überragende Mannschaftsleistungen von uns. Was wir in der Vorrunde auf die Beine gestellt haben, macht mich so stolz. Unser Kader ist nicht so tief wie der einiger Topteams, aber jeder ackert für den anderen und das sieht man denke ich auch auf dem Feld. Die Hauptrunde ist für uns ein echter Bonus. Allerdings haben wir gezeigt, dass wir jeden schlagen können und so werden wir auch weiterhin in jedes Spiel gehen. Mal schauen, wie weit es geht“, freut sich TBV-Spielmacher Hutecek auf die Hauptrunde.

 

Foto: EHF / kolektiff images