TBV mit vorweihnachtlichem Geschenk an seine Fans / Sieg im letzten Heimspiel des Jahres
Noch nie hat der TBV ein Heimspiel gegen die HSG Wetzlar verloren. Nach 60 hartumkämpften Minuten bleibt diese Statistik auch nach dem Aufeinandertreffen am Donnerstagabend bestehen. Mit 34:29 (16:14) setzte sich der lippische Handballbundesligist am 16. Spieltag letztendlich deutlicher gegen die Hessen durch als es der Spielverlauf erahnen ließ und feierte im letzten Heimspiel des Jahres 2022 einen wichtigen Erfolg.
Angetrieben von 3.012 Fans in der Phoenix Contact-Arena schickte TBV-Trainer Florian Kehrmann Finn Zecher im Tor sowie Samuel Zehnder, Tim Suton, Lukas Hutecek, Niels Versteijnen, Bobby Schagen und den wiedergenesenen Jan Brosch ins Rennen. Doch die Lemgoer erwischten zunächst keinen guten Start in die Begegnung. Während die Würfe der TBV-Spieler in den ersten Minuten noch im Wetzlarer Abwehrblock hängen blieben, machten es die Hessen auf der Gegenseite besser und trafen nach acht Minuten zur 2:5-Führung. Doch die Lipper nahmen den Kampf nun voll an. Suton gab die Marschrichtung für die folgenden Minuten vor, ging dorthin wo es wehtut und tankte sich zum 3:5 durch. Auch dank starker Paraden von Zecher blieb der TBV in dieser Phase im Spiel. Immer wieder brachte Kehrmann frischen Wind von der Bank und bewies u.a. mit der Einwechslung von Emil Buhl Laerke ein glückliches Händchen. Der Däne fügte sich mit einem Hammer aus dem Rückraum blendend in das Spiel ein und verkürzte auf 6:7 (14. Minute). Nach einer durchwachsenen Anfangsphase schien der TBV nun endgültig im Spiel angekommen zu sein – auch dank ordentlich Druck von den Rängen. Tor für Tor kämpften sich die Lemgoer zurück ins Spiel und erzielten nach 22 Minuten den verdienten 10:10-Ausgleich durch Versteijnen. Kurz vor der Halbzeit schaffte der TBV dann sogar noch den kompletten Turnaround. Immer mehr Fehler schlichen sich in das Spiel der Gäste aus Wetzlar, die die Lemgoer eiskalt ausnutzten und noch vor dem Pausentee auf 16:14 davonzogen.
Fokussiert und bissig kamen die TBV-Spieler zurück aus der Kabine, hoch entschlossen den Fans im letzten Heimspiel des Jahres ein vorweihnachtliches Geschenk zu machen. Nach acht Minuten im zweiten Abschnitt stellte Zerbe zunächst auf 21:18, wenige Zeigerumdrehungen später auf 22:18. Doch die Wetzlarer leisteten großen Widerstand und ließen sich lange Zeit nicht abschütteln. So schmolz die zwischenzeitlich komfortabel wirkende Führung (45. | 28:23) bis zur 53 Minute wieder auf nur zwei Tore Vorsprung (29:27). Doch die Chance es noch spannender zu machen verpasste HSG-Spieler Lenny Rubin, der den Ball deutlich über den Kasten setzte. Der TBV ließ sich in der Folge nicht zwei Mal bitten und setzte den Deckel drauf. Erfolgreichster Werfer der Lemgoer war am Donnerstagabend Tim Suton mit sieben Treffern. Bei den Gästen war Kreisläufer Adam Nyfjäll gleich neunmal erfolgreich.
Durch den Heimsieg bleiben die Lipper in der Tabelle zwar zunächst weiterhin auf Rang 13, distanzieren die Abstiegsplätze jedoch auf sechs Punkte. Weiter geht es für den TBV Lemgo Lippe am nächsten Donnerstag (15.12.). Beim aktuellen Tabellenletzten ASV Hamm-Westfalen sollen dann weitere Big Points eingefahren werden. Anwurf der Begegnung in der WESTPRESS Arena ist um 19:05 Uhr. Im Duell der beiden westfälischen Bundesligisten kann sich das Lemgoer Team dabei auf über 100 mitreisende Fans freuen.
TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Es war ein sehr enges Spiel. Vier Minuten vor dem Ende kann die Begegnung noch in beide Seiten kippen. Im ersten Abschnitt haben wir durch die Wechsel viel frischen Wind von der Bank reinbringen können, was uns extrem geholfen hat. In der zweiten Hälfte haben wir es dann geschafft die Kontrolle über das Spiel zu behalten und hatten auf alle taktischen Mittel der HSG eine passende Antwort. Aufgrund von vergebenen Torchancen geben wir Wetzlar noch einmal die Möglichkeit das Spiel zu drehen, konnten aber auf eine sehr stabile Abwehr zählen. Hier haben wir das Spiel heute gewonnen. Alles in allem war es ein sehr harter Fight und ein starkes Spiel von beiden Seiten. Die Halle hat heute ihren Teil zum Heimsieg beigetragen und enormen Druck auf die Gäste ausgeübt. Das war überragend!“
TBV Lemgo Lippe: Zecher (10 Paraden), Ristovski; Hutecek (6), Brosch (1), Zehnder (2/1), I. Guardiola. (), Simak (), Laerke (2), Schagen (2), Schwarzer, Suton (7), Zerbe (5), Versteijnen (5), G. Guardiola (3), Blaauw (1)
HSG Wetzlar: Klimpke (6 Paraden), Suljakovic (2 Paraden); Nyfjäll (9), Lipovina (3), Nikolic (3), Becher, Weissgerber, Schelker (1), Wagner (2), Okpara, Mellegard (2), Cepic, Rubin (5), Novak (4/1)
Foto: Cohen/TBV Lemgo Lippe