Erstmals seit acht Jahren: TBV empfängt Aufsteiger Eisenach
Nur wenige Tage nach der Auswärtsniederlage in Hannover ist der TBV Lemgo Lippe am Donnerstag (30.11.) wieder vor heimischer Kulisse gefordert. Ab 19 Uhr empfangen die Lemgoer dabei einen Gegner, den sie zuletzt vor acht Jahren in der Phoenix Contact-Arena begrüßen durften: Aufsteiger ThSV Eisenach. Im Vorverkauf wurden bislang über 3.100 Tickets für die wichtige Begegnung verkauft.
Nach acht Jahren Abstinenz ist der ThSV Eisenach endlich wieder im Handball-Oberhaus angelangt. Bei den letzten beiden Aufstiegen in den Jahren 2013 und 2015 war die Freude jedoch jeweils von kurzer Dauer. Nach nur einem Jahr folgte beide Male der direkte Wiederabstieg. Auch in dieser Spielzeit wurden die Eisenacher von vielen Experten als Absteiger Nummer 1 gesehen. Doch der ThSV möchte mit aller Macht den Klassenerhalt sichern und legte dabei einen Start nach Maß hin. Mit drei Siegen und einem Unentschieden aus den ersten acht Spielen, strafte Eisenach die Experten lügen und fand sich auf einem starken 10. Platz wieder. Die Punktgewinne gegen den Bergischen HC (31:30), FRISCH AUF! Göppingen (27:24), Balingen-Weilstetten (28:28) und die Rhein-Neckar Löwen (29:26) erfolgten dabei allesamt vor heimischer Kulisse. Erst der HSV Hamburg schaffte es am 10. Spieltag den Wartburgstädtern beide Punkte in der Werner-Aßmann-Halle abzuknöpfen. Doch mittlerweile ist das Team von Trainer Misha Kaufmann bereits seit sechs Spielen ohne Erfolgserlebnis, konnte in der Fremde noch keinen einzigen Punkt gewinnen und findet sich nach 14 Spieltagen mit 7:21-Punkten auf Rang 17 wieder.
Personell mussten die Eisenacher nach dem Aufstieg einen Umbruch einleiten. Neben dem Toptorschützen der letzten Jahre, Fynn Hangstein, verließen auch neun weitere Spieler aus unterschiedlichsten Gründen den Verein. Mit neun Neuzugängen wappneten sich die Wartburger jedoch für die Mission Klassenerhalt und setzen dabei auf ein junges, erfolgshungriges Team. „Wir haben nicht die Einzelspieler mit herausragender Qualität, schon gar nicht die Erfahrung; das Team muss über sich hinauswachsen“, äußerte sich Kaufmann im Vorfeld der Saison gegenüber der Handball-Woche und stapelte wohl bewusst tief. TBV-Trainer Florian Kehrmann wappnet sich hingegen für ein Spiel gegen einen „sehr unangenehm zu bespielenden Gegner“. Kehrmann weiter: „Taktisch ist Eisenach vor allem in der Abwehr kaum auszurechnen. Von einer sehr offensiven 3:3-Abwehr, bis hin zur 5:1- und 6:0-Abwehr, spielen sie verschiedenste Formationen und werden uns somit im Laufe des Spiels immer wieder vor neue Denkaufgaben stellen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass sie uns mit ihrer Körperlichkeit, die sich häufig am Rande dessen bewegt, was erlaubt ist, unter Druck setzen wollen. Für uns wird es deshalb wichtig sein, mit voller Überzeugung in die Zweikämpfe zu gehen, eine sehr gute Passqualität an den Tag zu legen und dann geduldig gute Abschlussmöglichkeiten zu suchen. Vorne spielt Eisenach, ebenso wie wir, gerne im 7 gegen 6. Entsprechend liegt ein großes Augenmerk auf der taktischen Vorbereitung“, gibt der TBV-Trainer eine Vorschau auf das Duell gegen den Aufsteiger. „Wenn wir unser Publikum voll mitnehmen, viel Leidenschaft zeigen und voll da sind – aber auch nur dann – werden wir das Duell spielerisch gewinnen können. Dafür gilt es am Donnerstag gemeinsam wieder alles reinzulegen“, hofft Kehrmann auf starke Unterstützung von den Rängen.
Das letzte direkte Duell mit dem ThSV stammt aus dem Jahr 2016, als die Lemgoer mit 28:22 die Oberhand behielten. In insgesamt sieben Spielen konnte der TBV fünfmal als Sieger hervorgehen und musste nur einmal als Verlierer das Feld verlassen.
Geleitet wird die Begegnung am Donnerstagabend vom Schiedsrichtergespann Julian Köppl und Denis Regner. Tickets sind weiterhin an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich. Die Abendkasse öffnet um 17:30 Uhr mit Hallenöffnung. Dyn überträgt die Begegnung zudem ab 18:45 Uhr live.
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Foto: Matthias Wieking.