14. September 2023

„Die Bundesliga war ein großer Traum von mir“ – im Gespräch mit TBV-Profi Thomas Houtepen

Zur Saison 2023/24 hat der niederländische Nationalspieler Thomas Houtepen (21) seinen ersten Bundesligavertrag beim TBV unterzeichnet. Der gebürtig aus Middelburg in den Niederlanden stammende Handballer wechselte zur Saison 2022/23 vom TV Cloppenburg nach Lippe. Seine Karriere begonnen hatte der Rechtshänder bei seinem Heimatverein HV E.M.M in Middelburg, wechselte später zu Feyenoord Handball nach Rotterdam. Bei seiner zweiten Station im Seniorenbereich, Greenpark Aalsmeer, wurde Houtepen zudem niederländischer Meister, ehe er den Schritt nach Deutschland wagte. Gleich zu Beginn der aktuellen Spielzeit trug er nun aufgrund der Verletzungen von Tim Suton und Emil Buhl Lærke viel Verantwortung im Rückraum. Wir haben uns mit dem jungen Spielmacher unterhalten.

War für Dich schon immer klar, dass du Handballprofi werden möchtest?

Früher habe ich immer Fußball und Handball gespielt. Mein großer Traum war es Profi in einer dieser beiden Sportarten zu werden. Mit 10 oder 11 musste ich dann einsehen, dass mein Talent im Fußball nicht groß genug war. Ab diesem Moment habe ich mich voll auf Handball fokussiert.

Ist für Dich mit dem Bundesligavertrag ein Traum in Erfüllung gegangen?

Auf jeden Fall! Die Bundesliga war ein großer Traum von mir. Sie gilt als die stärkste Liga der Welt. Nun ein Teil davon zu sein und für einen Verein wie den TBV Lemgo Lippe auflaufen zu dürfen, macht mich unglaublich stolz.

Gegen Erlangen standest du erstmals in der Startsieben – warst Du nervös?

Ein bisschen Nervosität gehört dazu und ich glaube, dass es in einem gesunden Maß auch gut ist. Letztendlich hielt sich die Nervosität aber in Grenzen und war nicht viel größer als bei jedem anderen Spiel auch. Ich hatte großes Vertrauen in die Mannschaft. Wir hatten gut trainiert und ich war bereit dafür, mehr Verantwortung und Spielzeit zu übernehmen.

Was hat Florian Kehrmann Dir vor dem Spiel mit auf den Weg gegeben?

Vor allem in der Halbzeit hat er mich noch einmal zur Seite genommen und mir gesagt, dass er großes Vertrauen in mich hat, ich ein junger Spieler bin und dass ich Fehler machen darf. Das hat mir noch einmal geholfen und war schön zu hören.

Hast Du Vorbilder/Idole im Handball?

Mein Vorbild war früher immer Luc Steins. Dass ich nun mit ihm zusammen in der Nationalmannschaft spielen kann, ist natürlich super. Bei jedem Lehrgang kann ich mir viele Dinge von ihm abschauen, da wir einen ähnlichen Spielstil haben. Aber auch Luka Cindrić war immer eines meiner Vorbilder.

Wie lauten Deine persönlichen Ziele für diese Saison?

Im Bundesligateam möchte ich nach und nach meine Rolle finden und mit guten Leistungen in Training und Spiel dafür sorgen, dass ich mir immer mehr Spielzeit erarbeite. Beim Team HandbALL möchte ich noch mehr zum Führungsspieler reifen. Unser großes Ziel ist der Klassenerhalt in der 3. Liga – das ist mir extrem wichtig.

Im April hast Du dein Debüt für die niederländische A-Nationalmannschaft gegeben. Ist die EM in Deutschland ein Thema für Dich?

Auf jeden Fall. Eine Nominierung wäre ein großer Traum. Ich möchte die Niederlande unbedingt bei einem großen Turnier vertreten. Wenn es nun die EM in Deutschland wäre, wäre das als Bundesliga-Spieler natürlich etwas ganz Besonderes – keine Frage.