Vor ausverkaufter Kulisse gegen den Rekordmeister
Zum zweiten Mal in Folge wird der TBV Lemgo Lippe vor ausverkaufter Kulisse um Punkte in der Phoenix Contact-Arena kämpfen. Nachdem zuletzt der amtierende Meister aus Magdeburg zu Gast in Lippe war, folgt am Sonntag ein Duell mit dem amtierenden Pokalsieger und Rekordmeister THW Kiel. Anwurf der Begegnung ist um 16:05 Uhr.
TBV-Herz, was willst du mehr? Der Monat Februar meint es gut mit allen Fans des lippischen Handball-Bundesligisten. Nachdem Anfang Februar u.a. der vielumjubelte Einzug in das REWE Final4 glückte, haben die Lemgoer am Sonntag nach dem SC Magdeburg den nächsten Hochkaräter zu Gast. Wenn das Duell mit den Zebras angeworfen wird, wird die Phoenix Contact-Arena mit 4.520 Fans erneut bis auf den letzten Platz gefüllt sein.
„Wir freuen uns extrem, dass die Zuschauerresonanz auch gegen den THW Kiel so riesig ist und wir erneut vor ausverkaufter Kulisse spielen können. Mit der Rückendeckung der Fans werden wir gegen den THW versuchen, den nächsten Hochkaräter so lange wie möglich vor schwere Aufgaben zu stellen und das Spiel lange offen zu halten“, ist TBV-Trainer Florian Kehrmann die große Vorfreude vor der Begegnung mit dem Champions League-Teilnehmer aus Kiel anzumerken.
Nach dem Viertelfinal-Aus im DHB-Pokal gegen den SC Magdeburg mussten sich die Zebras im Februar zuletzt vom ersten Saisonziel verabschieden, welche beim Rekordmeister bekanntlich in jeder Spielzeit extrem hoch gesetzt werden. Auch in der Champions League läuft es für den deutschen Rekordmeister bislang durchwachsen.
Nach zwölf absolvierten Spielen steht der THW mit sechs Siegen, fünf Niederlagen und zwei Unentschieden aktuell auf Rang 4 der Gruppe B und muss somit um das Erreichen des Viertelfinals bangen. Als wichtigstes Saisonziel nannte THW-Geschäftsführer Viktor Szylagi jedoch die erneute Qualifikation für die Champions League. Doch bei einem Blick auf die Tabelle der Handball-Bundesliga wird klar: Auch dieses Ziel wird in der Spielzeit 2022/23 kein Selbstläufer.
Dabei spielte der THW eine starke Hinrunde, besiegte mit den Löwen (32:29) sowie mit Magdeburg (34:33) zwei direkte Mitfavoriten um den Meistertitel. Gegen die Füchse Berlin (26:34) und die SG Flensburg-Handewitt (23:36) gab es hingegen empfindliche Niederlagen. Und dann wäre da ja noch die einzige Heimniederlage der laufenden Saison, für die im November 2022 ausgerechnet der TBV sorgte.
Personell konnte der THW in den letzten Monaten zunächst etwas aufatmen. Erst kehrte Mitte November 2022 Hendrik Pekeler zurück ins Team, wenig später stieß dann mit Sander Sagosen der zweite Langzeitverletzte zurück. Doch mit Karl Wallinius (Knieprobleme), Niklas Ekberg (Bänderverletzung im Sprunggelenk) und Sven Ehrig (Kreuzbandriss) fehlen dem Rekordmeister aktuell drei Spieler.
Vor allem auf Rechtsaußen steht dem THW somit derzeit nur ein Spieler zur Verfügung. Der 23-jährige Rechtsaußen Yannick Fraatz wurde im Oktober vom Bergischen HC nachverpflichtet und sollte eigentlich als Backup von Ekberg dienen. Nun muss der ehemalige Junioren-Nationalspieler es alleine richten und tat dies zuletzt mit Erfolg. Gegen den ASV Hamm-Westfalen steuerte Fraatz in der Liga starke sieben Tore bei.
„Die individuelle Klasse von Kiel ist unglaublich. Sie verfügen zudem über ein sehr variables Deckungssystem und haben zuletzt nach dem bitteren Ausscheiden im Pokal eine Trotzreaktion gezeigt und den ASV Hamm-Westfalen regelrecht abgefertigt. Damit uns dies nicht widerfährt, müssen wir am Sonntag extrem wachsam sein und versuchen, die Halle von der ersten Sekunde an voll hinter uns zu bringen. Wir werden den Kampf auf jeden Fall annehmen und alles dafür tun, um den Rekordmeister aus Kiel erneut zu ärgern“, so Kehrmann.
Im direkten Duell mit dem TBV hat der THW klar die Nase vorn, konnte von 46 Spielen 36-mal als Sieger das Feld verlassen. Beim letzten Besuch in der Phoenix Contact-Arena mussten sich die Zebras im Oktober 2021 jedoch mit einem 21:21-Unentschieden begnügen.
Gemeinsam mit seinem Partner Feldwerk startet der TBV Lemgo Lippe beim Kiel-Spiel ein Referenzprojekt für nachhaltiges, regionales Handeln vor der eigenen Haustür. Dafür können TBV-Fans mit einer Spende ihren Teil zu einer möglichst großen TBV-Blühfläche beitragen.
Pro gespendetem Euro wandelt Feldwerk, in Kooperation mit ihnen angeschlossene Landwirten, einen Quadratmeter Nutzfläche für zwei Jahre in Blühfläche um – natürlich im Kreis Lippe. Die Spende kann dabei sowohl im Vorfeld über den Online-Shop von Feldwerk als auch am Spieltag selbst erfolgen. Am Spieltag werden der TBV und Feldwerk mit zahlreichen Aktionen auf die Themen aufmerksam machen.
Alle Spender*innen, die einen Betrag von fünf Euro spenden, nehmen beispielsweise an einer Tombola mit attraktiven Preisen teil. Ob der Blühspieltag ein Erfolg wird, erfahren alle Fans aus erster Hand: Denn im Frühjahr werden TBV-Vertreter sowie die größten Spender bei der Aussaat dabei sein und live über die gespendete Fläche berichten.
Geleitet wird die Begegnung am Sonntagabend vom Schiedsrichtergespann Christian und Fabian vom Dorff. Sky überträgt das Spiel ab 16:00 Uhr live auf Sky Sport 4.
Foto: Matthias Wieking.